Pflege-Report 2015

Pflege zwischen Heim und Häuslichkeit

Im Schwerpunkt nimmt der Pflege-Report 2015 Pflegearrangements außerhalb der ursprünglichen häuslichen Umgebung ins Visier – von altersgerechten Wohnstrukturen bis hin zu stationären Pflegeeinrichtungen. In zwölf Beiträgen werden die Entwicklungen und Potenziale einer „Pflege zwischen Heim und Häuslichkeit“ beleuchtet. Ergänzt werden die inhaltlichen Beiträge durch ausgewählte Praxisbeispiele, in denen spezielle Wohn- und Versorgungsformen für Pflegebedürftige vorgestellt werden. Abgerundet wird der Pflege-Report 2015 mit empirischen Analysen zu Entwicklung und Status quo der Pflegebedürftigkeit sowie zur gesundheitlichen Versorgung von Pflegebedürftigen in Deutschland. Grundlage sind zum einen die Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes und zum anderen AOK-Abrechnungsdaten, die auf die deutsche Wohnbevölkerung hochgerechnet wurden.

Inhaltsverzeichnis

TEIL I Schwerpunkt: Pflege zwischen Heim und Häuslichkeit

Pflegebedürftigkeit: Herausforderung für spezifische Wohn- und Versorgungsformen – eine Einführung in das Thema

Adelheid Kuhlmey und Stefan Blüher

Pflegebedürftigkeit als Zustand höchster physischer, psychischer und sozialer Vulnerabilität ist zu einem zentralen Gesundheitsrisiko in den Gesellschaften des langen Lebens geworden. Angesichts eines zukünftig weiter steigenden Pflegebedarfs stellt sich die Frage, welche Versorgungsformen geeignet sind, wesentliche Anforderungen an „gute Pflege und Versorgung“ zu erfüllen.

Zu den grundlegenden Anforderungen gehören in diesem Zusammenhang eine qualifizierte Pflege, die Stärkung und Förderung noch vorhandener gesundheitlicher Ressourcen, der Erhalt eines Höchstmaßes an Selbstständigkeit und Selbstbestimmung sowie soziale Teilhabe. Die Gestaltung von Wohn- und Versorgungsumwelten kann diesbezüglich als eigenständige Ressource – respektive als Risiko – für den Erhalt von physischer oder psychischer Gesundheit und Selbstbestimmung betrachtet werden. Die häusliche Pflege in der angestammten Wohnumgebung durch nahe Angehörige, eventuell unterstützt durch ambulante Dienste, ist dabei mit Blick auf den Erhalt von Autonomie und Selbstbestimmung die bei Weitem bevorzugte Versorgungsform.

„Häuslichkeit“ als Idealbild stellt somit letztlich immer auch den Bezugspunkt für andere Versorgungsformen außerhalb der angestammten Wohnung dar. Sowohl die Pflege im Heim als auch andere spezielle Wohnformen müssen diesem Bezugspunkt Rechnung tragen, um gemeinhin akzeptierte Alternativen für die Versorgung in der eigenen Häuslichkeit darzustellen. Gerade für derzeit noch eher randständige Angebote, wie Wohngemeinschaften oder Mehrgenerationenkonzepte, bieten sich hier Chancen, das Verhältnis zwischen institutionellen Erfordernissen und individueller Selbstbestimmung neu auszutarieren. Aber auch die vorhandenen Strukturen der stationären Pflege im Heim sind so zu gestalten, dass „Häuslichkeit“ im Sinne eines Qualitätsaspektes in Institutionen entstehen kann.

Wohnen im Alter: Versorgungsformen in der Pflege

Andrea Teti

Im höheren Alter gehört das Wohnen zu den wichtigsten Dimensionen, die Lebensqualität und Autonomie beeinflussen. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche Wohnformen eine möglichst selbstständige Lebensführung bis ins hohe Alter hinein ermöglichen. Eine Annäherung an dieses Thema erfolgt durch die Vorstellung von klassischen und innovativen Wohnformen im Alter, von Wünschen Älterer in Bezug auf Wohn- und Versorgungssituation sowie der gegenwärtigen Verteilung der Wohnformen in Deutschland.

Pflege in neuen Wohn- und Versorgungsformen – die Wahrnehmung der älteren Bevölkerung

Klaus Zok und Antje Schwinger

Der Beitrag liefert ein dezidiertes Bild der Erwartungen und Vorstellungen der älteren Generation zu verschiedenen Pflegealternativen zwischen Heim und Häuslichkeit. Hierzu wurde im Sommer 2014 eine – bezogen auf die Altersgruppe 50–80 Jahre – bevölkerungsrepräsentative Grundgesamtheit von 2006 Personen telefonisch befragt. Der Mehrheit der Befragten ist Pflegebedürftigkeit in der einen oder anderen Form bereits begegnet. 71,5 Prozent finden das Thema sehr wichtig. In der Gesamtschau zeigt sich, dass die Generation 50 plus neuen Wohn- und Angebotsformen grundsätzlich offen gegenübersteht. Mit Ausnahme der Pflege im Ausland werden alle thematisierten Angebote eher als attraktiv denn unattraktiv eingestuft.

Betreutes Wohnen stellt die bekannteste Versorgungsform und die mit den höchsten Zustimmungswerten (54,1 Prozent) dar. Assoziiert werden damit professionelle Pflege und eine gute medizinische Versorgung. Fast jeder Dritte (31 Prozent) geht jedoch davon aus, dass ein solches Angebot für ihn zu teuer wäre. Eine hohe Zustimmung erfährt auch das Konzept des Mehrgenerationenhauses (51,8 Prozent). Im Vordergrund steht dabei der soziale Rahmen und die gegenseitige Unterstützung von Jung und Alt. Im Vergleich dazu fällt die Bewertung von Senioren/Alten-WGs etwas zurückhaltender aus (39,0 Prozent Zustimmung). Auch hier werden Möglichkeiten sozialer Kontakte und das Zusammenleben mit Menschen in einer ähnlichen Lebenslage gesehen, aber auch von rund einem Drittel der Älteren (34,7 Prozent) kritisch bewertet („alt macht alt“).

Der Option einer 24-Stunden-Pflege stehen viele Befragte grundsätzlich eher positiv gegenüber (41,1 Prozent). Der Einschätzung, dass die Qualität und die Betreuung bei einer solchen Pflege oft schlecht seien, widerspricht ein Großteil der Befragten (46,5 Prozent). Im Gegenteil wird mit diesem Versorgungsansatz häufig professionelle Pflege und gute medizinische Versorgung bei Rundumbetreuung assoziiert, wobei die Begleitumstände („ständiges Zusammenleben mit wechselnden Fremden“) durchaus kritisch gesehen werden. Ein Pflegeheim im Ausland lehnt das Gros der Befragten ab (7,2 Prozent Zustimmung). Gegen dieses Versorgungsmodell spricht aus Sicht der Befragten insbesondere eine komplette Aufgabe des bisherigen Lebens.

Institutionell ausgerichtete Pflegeversorgung – der skandinavische Weg

Cornelia Heintze

Basierend auf einer gut entwickelten und über Steuern auskömmlich finanzierten kommunalen Infrastruktur bieten die skandinavischen Länder integrativ angelegte öffentliche Care-Dienste, die im Prinzip von der Wiege bis zur Bahre reichen, je nach Altersgruppe aber besonders ausgeprägt sind. Die Leistungen richten sich gemäß dem persönlichen Bedarf an die gesamte Wohnbevölkerung. Ein gesellschaftliches Subsidiaritätsprinzip, das der Familie eine primäre Dienstverantwortung und über Rechtsinstitute wie den Elternunterhalt auch Finanzierungsverantwortung zuweist, existiert nicht (mehr). Die Sorgearbeit ist in hohem Maße defamiliarisiert. Sie konzentriert sich auf professionelle häusliche Dienste, die es Senioren ermöglichen, möglichst lange im vertrauten Umfeld wohnen zu verbleiben. Obwohl damit die Reichweite der „stationären“ Pflege weit hinter den „ambulanten“ (häuslichen) Diensten zurücksteht, ist auch der Anteil Älterer, der in Sonderwohnformen versorgt und betreut wird, im Schnitt höher als in Deutschland.

Pflegebedürftige ältere Menschen – Selbstbestimmung stärken, Teilhabe ermöglichen, Lebensqualität erhöhen – Anregungen aus den Niederlanden

Petra Fuhrmann und Christoph J. Rupprecht

In der Ausgestaltung und dem Stellenwert der Pflegeheime gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den Niederlanden und Deutschland. Darüber hinaus nehmen die Kommunen im Bereich der Pflege und in der Altenhilfe eine aktivere Rolle ein als in Deutschland. Alternative Wohn-, Pflege- und Betreuungsformen begegnen dem Wunsch pflegebedürftiger Menschen nach größtmöglicher Selbstbestimmung und Normalität, wenn der Auszug aus der eigenen Häuslichkeit notwendig wird. Neben der Stärkung der häuslichen Pflege durch den Ausbau wohnortnaher Hilfe- und Unterstützungsstrukturen hat die Pflegepolitik in den Niederlanden dem gezielt Rechnung getragen, insbesondere auch durch den Umbau von Pflegeheimen und die Weiterentwicklung der Wohn- und Betreuungsangebote für ältere und pflegebedürftige Menschen. So sind dort kleine Wohneinheiten mit teilweise familienähnlichen Strukturen entstanden. Vergleichbare Ansätze und Entwicklungen sind in Deutschland ursprünglich eher im Bereich von privaten Initiativen zu verorten, mittlerweile werden sie jedoch auch wesentlicher Bestandteil aktueller Reformpolitik.

Qualität und Qualitätsbeurteilung in der pflegerischen Langzeitversorgung

Klaus Wingenfeld

Rund 20 Jahre nach Einführung der Pflegeversicherung liegen zahlreiche Erfahrungen mit der Durchsetzung von Qualitätsanforderungen in der pflegerischen Versorgung und externen Qualitätsprüfungen im Auftrag der Pflegekassen vor. Diese Erfahrungen verdeutlichen die Notwendigkeit, interne Qualitätssicherung, Qualitätsentwicklung und externe Prüfungen auf eine neue konzeptionelle Basis zu stellen. Der vorliegende Beitrag nimmt eine Bestandaufnahme vor und gibt einen Überblick zu ausgewählten Qualitätsfragen, die heute im Mittelpunkt der Fachdiskussion stehen.

Gesundheitsförderung bei Pflegebedürftigkeit – Potenziale und Herausforderungen in der stationären Langzeitversorgung

Thomas Kleina und Annett Horn

Bei den Nutzern der stationären Langzeitversorgung in Deutschland handelt es sich zumeist um chronisch kranke, multimorbide und funktionsbeeinträchtigte Menschen. Gleichwohl verfügen diese über förderungswürdige Gesundheitspotenziale. Stationäre Pflegeeinrichtungen tun sich jedoch schwer, geeignete Interventionen zur Gesundheitsförderung ihrer Nutzer zu etablieren. Um hier zu Fortschritten zu kommen, bedarf es eines verbesserten Verständnisses des Konzeptes Gesundheitsförderung und einer sorgfältigeren Berücksichtigung der Fähigkeiten der Nutzer.

Personalbedarf in Wohn- und Versorgungsformen für Pflegebedürftige

Christoph Bräutigam, Michaela Evans und Josef Hilbert

Dieser Beitrag bemüht sich in aller Kürze um eine Abschätzung des mittelfristigen Personalbedarfs der verschiedenen Wohn- und Versorgungsformen und bezieht dabei die vermuteten Entwicklungen in sämtlichen Einrichtungen mit pflegerischer Versorgung ein. Nach kurzer Darstellung der derzeitigen personellen Situation wird der mittelfristige Bedarf bis 2030 skizziert. Benötigt werden zusätzlich mindestens 350.000 Personen beziehungsweise rund 250.000 Vollzeitäquivalente, darunter etwa 132.000 Pflegefachkräfte beziehungsweise 101.000 Vollzeitäquivalente. Diese Zahlen sind als Untergrenze anzusehen. Verschiedene Faktoren könnten den Bedarf deutlich steigern. Im Fokus steht die Notwendigkeit, ausreichend Pflegefachpersonen zu gewinnen. Die Darstellung potenzieller Einflüsse auf den Bedarf und Hinweise auf erforderliche Anstrengungen zu seiner Deckung schließen sich an.

Die Einbindung der Angehörigen von Pflegebedürftigen

Dagmar Dräger

Angehörige stellen in der häuslichen Versorgungsstruktur eine wesentliche Ressource dar. Die Motivation zur Erbringung von Pflegeleistungen zum Wohl des Pflegebedürftigen ist unverändert hoch und wird nur im geringen Maße unter Zuhilfenahme Professioneller erbracht. Der Wechsel ins Heim erfolgt häufig erst, wenn Angehörige an ihre Leistungsgrenzen kommen. Der Übergang ist für den Angehörigen durch einen Rollenwechsel gekennzeichnet. Bei den häufigen Besuchen können neue Belastungsfaktoren und Konflikte auftreten. Angehörige stellen trotz der Versorgungssicherheit im Heim für den Pflegebedürftigen eine wichtige ergänzende Ressource dar, die in Zukunft weiter gefördert werden sollte.

Soziale Teilhabe pflegebedürftiger älterer Menschen in innovativen stationären Wohnformen

Susanne Kümpers und Birgit Wolter

Soziale Teilhabe im Alter – verstanden als Teilhabe und Mitgestaltung im Alltag gemeinsam mit anderen Menschen – ist hoch relevant für die Aufrechterhaltung von Alltagskompetenz, psychischer und physischer Gesundheit sowie für die Prävention von Einsamkeit. Altenpflege im Rahmen der Pflegeversicherung im derzeitigen Zuschnitt kann oft nur wenig zur Aufrechterhaltung von sozialer Teilhabe beitragen. Pflegeeinrichtungen sind häufig innerhalb des sie umgebenden Quartiers isoliert. Ambulant wie stationär ist daher das Risiko für fehlende soziale Teilhabe bei pflegebedürftigen Menschen in Deutschland hoch. Innovative Pflege-Wohnformen beanspruchen ein umfassenderes Verständnis von Lebensqualität als herkömmliche Pflegeheime. Der Beitrag beschreibt das Konzept der sozialen Teilhabe und stellt den Zusammenhang zwischen Teilhabe, Gesundheit und Lebensqualität im Alter dar. Im Anschluss werden die Möglichkeiten (und Grenzen) der Förderung von sozialer Teilhabe in innovativen Pflege-Wohnformen diskutiert und mit Praxisbeispielen illustriert.

Pflege zwischen Heim und Häuslichkeit – rechtliche Barrieren zur Diversifizierung des Angebots

Felix Welti

Die sozial-, zivil- und ordnungsrechtliche Regulierung von Diensten und Einrichtungen der Langzeitpflege führt zu Barrieren einer Diversifizierung des Angebots. Dies liegt vor allem am gegliederten Sozialleistungssystem mit unterschiedlichen Leistungsträgerschaften der Pflegeversicherung, Krankenversicherung und Sozialhilfe, einer strikten Unterscheidung zwischen ambulanten und stationären Angeboten in allen Rechtsgebieten und einer unzureichenden Integration von Krankenbehandlung, medizinischer Rehabilitation, Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und Pflege. Es wäre sinnvoll, Pflegeleistungen sozialrechtlich bei den Leistungen zur Teilhabe behinderter Menschen und in deren Koordination einzuordnen und insbesondere die Restriktionen für Persönliche Budgets in der Pflege aufzuheben.

Kooperation und Koordination auf kommunaler Ebene

Dirk Engelmann, Jürgen Gohde und Gerd Künzel

Der demografische Wandel, neue Lebenskulturen und die unzureichende pflegerische Versorgung multimorbider Menschen erfordern eine umfassende Reform der Pflege, die über die Reform der Pflegeversicherung hinausgeht. Pflege muss konsequent auf die Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung eigener Kompetenzen ausgerichtet werden und das soziale Umfeld einbeziehen. Dieser Wandel erfordert eine am Individuum ausgerichtete koordinierte Versorgungsplanung und eine sozialräumliche Gestaltung, die den Mix professioneller und zivilgesellschaftlicher Hilfen organisiert. Voraussetzung dafür im gegliederten System ist ein Kooperationsmodell, bei dem die Kommunen eine infrastrukturelle und koordinierende Rolle in verpflichtender Zusammenarbeit mit den Pflege- und Krankenkassen wahrnehmen. Die Rahmenbedingungen müssen durch Bundesrecht und ergänzendes Landesrecht geschaffen werden.

Teil II Praxisbeispiele

Senioren-Wohngemeinschaften – Pflege im kleinen Kreis

Thomas Hommel

Bremer Heimstiftung – alt werden im vertrauten Viertel

Antje Sörensen

Ambulant betreute Wohngemeinschaften – Ein Beispiel aus den Berliner Stadtteilen Schöneberg und Charlottenburg

Günter Meyer

Die Sonnweid – Beziehung und Lebensraum sind wichtiger als Konzepte

Martin Mühlegg

Das Quartiersprojekt „Goethe15sen.“ in Kassel

Ulrike Mengel-Müller, Sandra Möller, Martin Müller

Die Modellprogramme zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung – Impulse für Praxis und Forschung

Eckart Schnabel und Christiane Eifert

Mit der 2010 eingerichteten Forschungsstelle Pflegeversicherung beim GKV-Spitzenverband soll sichergestellt werden, dass innovative Ansätze, Modelle und Interventionen in der Pflege im Rahmen der verschiedenen Modellprogramme auf ihre Wirksamkeit überprüft und wissenschaftlich abgesichert werden. Der Beitrag gibt zunächst einen Üb erblick über Ziele, Aufgaben und das Forschungsverständnis de r Forschungsstelle Pflegeversicherung. Anschließend werden relevante Arbeitsfelder und -schwerpunkte aus den laufenden Modellprogrammen vorgestellt und die sich daraus ergebenden Impulse für die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung skizziert.  

Teil III Daten und Analysen

Pflegebedürftigkeit in Deutschland

Antje Schwinger, Andrea Waltersbacher und Kathrin Jürchott

Der Beitrag liefert ein ausführliches Bild zur Entwicklung der Pflegebedürftigkeit in Deutschland sowie der gesundheitlichen Versorgung von Pflegebedürftigen. Die Analysen basieren auf der Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes sowie auf AOK-Daten, die auf die bundesdeutsche Bevölkerung hochgerechnet werden. Mit Hilfe der Pflegestatistik werden die ansteigenden Pflegeprävalenzen wie auch die regionale Varianz dieser verdeutlicht. Ferner wird die im Zeitverlauf annähernd konstant verbliebene Wahl der Versorgungsform durch die Betroffenen aufgezeigt. Die auf AOK-Daten basierenden Analysen zur gesundheitlichen Versorgung werden jeweils in Bezug gesetzt zur Versorgung der Nicht-Pflegebedürftige gleichen Alters. Ebenso werden die Analysen nach Schwere der Pflege und Versorgungssetting differenziert betrachtet. Als Kennzahlen zur medizinisch-therapeutischen Versorgung dieses Personenkreises wird die Inanspruchnahme von ärztlichen und stationären Leistungen, risikobehaftete Arzneimittelereignisse wie Polymedikation und Verordnungen gemäß der PRISCUS-Liste sowie Heilmittelleistungen analysiert.